Film & Medienbuero Niedersachsen

Rundbrief


Vorspann

Wie geht es weiter mit der Film- und Medienförderung in Niedersachsen? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit nicht nur viele Medienschaffenden im Lande, sondern auch Politik und Verwaltung. Am 30.11.1999 wird der Medienausschuss des Landtages eine Anhörung durchführen, an der neben niedersächsischen Verbänden, dem DGB, der IG Medien und der Landesmedienanstalt auch der NDR, das ZDF, RTL sowie Vertreterinnen und Vertreter der Filmförderungen aus Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen teilnehmen.

Ausgangspunkt ist der bereits im Mai diesen Jahres im Landtag diskutierte Antrag der CDU-Fraktion ›Gemeinsame Filmförderung in den NDR-Staatsvertragsländern‹ (s. auch RUNDBRIEF Nr. 50). Damals wurde verabredet, den Bericht der Projektgruppe Filmförderung in Niedersachsen abzuwarten. Die Empfehlungen der Projektgruppe liegen seit August vor (s. RUNDBRIEF Nr. 51). Bis zur Anhörung soll auch das zwischenzeitlich vom Land in Auftrag gegebene Gutachten zu ›Perspektiven in der Medienwirtschaft in Niedersachsen‹ fertig sein.

Auch langjährige Mitglieder der Medienszene können sich nicht erinnern, die Medienpolitik in Niedersachsen jemals so aktiv erlebt zu haben. Stellungnahmen werden geschrieben - natürlich auch vom Film & Medienbüro (nachzulesen in diesem RUNDBRIEF) oder vom DGB Landesbezirk Niedersachsen/Bremen, der in seiner Stellungnahme für eine Zusammenlegung der Filmförderung im Norden plädiert, unter der Voraussetzung, dass Hannover Sitz der Nordförderung wird.

Die Nord-Debatte wurde bis vor kurzem auch bei den Landesmedienanstalten geführt, bei der Verleihung des niedersächsischen Hörfunkpreises am 03.11.1999 allerdings von Peter Jürgen Schneider, dem Leiter der Staatskanzlei, für beendet erklärt. Zusammenlegung nein, Kooperation ja, lautet die Devise.

Auch bei der Filmförderung wird bisher für Niedersachsen ein eigener Weg favorisiert, der Kooperationen mit anderen Förderungen ausdrücklich unterstützt, die im übrigen auch bisher Praxis waren.

Spannend wird die Frage nach den Förderschwerpunkten und den dafür zur Verfügung gestellten Etats. Das Film & Medienbüro hält ein duales Fördersystem für erforderlich, bei dem der Bereich der kulturellen Produktionsförderung mit 4 Millionen DM ausgestattet werden muss, um das international anerkannte künstlerische Niveau noch weiter entwickeln zu können.

Spannend wird es auch bei der Struktur der Förderung: GmbH, Stiftung oder andere Modelle. Die Nord/LB bzw. die LTS präsentierte bereits Anfang November GmbH-Modelle für einen hochrangigen Kreis von Ministeriumsvertretern, angeführt von Minister Oppermann, wie dem Terminplan der Landesregierung entnommen werden konnte.

Der RUNDBRIEF informiert Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht nur über das vielschichtige Thema Filmförderung, sondern bringt vieles News aus der Medienszene. Sie finden in dieser Ausgabe selbstverständlich auch Seminar- und Veranstaltungshinweise, Ausschreibungen und vieles mehr. Außerdem werden die Gewinner unserer Leserumfrage bekanntgegeben.

Eine anregende Lektüre wünscht

Karl Maier


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: 12.11.1999