Film & Medienbuero Niedersachsen

Rundbrief


Festivals

Nordstadt-Filmtage in Hannover

Freitag, 23.4.
Den Auftakt macht ein Programm mit kurzen Dokumentarfilmen von zwei deutschen Filmhochschulen: An der HFF›Konrad Wolf‹ in Potsdam-Babelsberg entstanden in der politischen Umbruchzeit 1989-91 zwei Abschlußfilme, die Entwicklungen in sozialistischen Bruderländern der Dritten Welt kritisch beobachten. Von der HFFMünchen gibt es drei Kameraübungen zu sehen (15 Uhr).
Das erste Heimspiel entführt in die Welt der Seifenoper. ›Herzen in Aufruhr‹ sind fünf Kurzspielfilme, die Möglichkeiten und Grenzen der Mann-Frau-Beziehung mit Verve, Humor und Zeitgeist variieren (17 Uhr).
Das ›Bündnis für Arbeit‹ zeitigt erste vorzeigbare Ergebnisse - jedenfalls in unserem Block mit Filmen, die von Düsseldorf bis NY globale Beziehungen zwischen Tagelöhnern, Körperbewegungen im Spätkapitalismus und den Texten Virilios einleuchtend und umfassend darstellen (19 Uhr).
›Mit Musik geht alles besser‹ ist eine alte Weisheit, die selbst vor neuen Filmen aus Hannover und Braunschweig nicht haltmacht. Zu sehen sind Musikclips, Animiertes und Experimentelles (21 Uhr).
Der Freitag wird beendet mit einem Gastspiel, das nichts für schwache Nerven ist. ›Schmerz laß nach!‹ verlangt von unseren Gästen eine Auseinandersetzung mit Grenzbereichen, belohnt aber mit einigen der eigenwilligsten Filme des Festivals (23 Uhr).

Samstag, 24.4.
Unter unserer Rubrik ›Es war einmal in Hannover...‹ stellen wir Videospielfilme aus den benachbarten Kofferfabrik-Studios vor, die den Zusammenhang zwischen den in letzter Zeit in Hannovers Nordstadt immer häufiger aufzufindenden toten Messegästen und derExpo-GmbH aufklären (15 Uhr).
›Kriegsspiele‹ war, für uns überraschend, ein zentrales Thema vieler Produktionen aus Hannover, die, in einem Block zusammengefaßt, vielleicht ein Lebensgefühl in unserer Stadt vermitteln abseits von Expo- und Tourismuswerbung (17 Uhr).
Was Menschen alles so anstellen, wenn sie allein sind, erfahren wir in dem Heimspiel ›Einsamkeit hat viele Namen‹. Und keine Sorge: Der Fernseher spielt dabei praktisch keine Rolle! (19 Uhr)
Im Gastspiel ›Wind und Wellen‹ vermischen sich Lebensläufe, Küstennebel, Hafenstadtatmosphäre und skurriler Humor zu einem filmisch durchweg exzellenten Amalgam (21 Uhr).
Natürlich könnt Ihr weiterhin zum Kirchentag fahren, zum Dalai Lama pilgern oder in der Fußgängerzone den ›Wachtturm‹ unter die Leute bringen. Ihr könnt Euch aber auch ganz einfach unseren Sonderblock mit sehr kurzen Filmen zum Thema ›Mein Gott‹ reinziehen. Erleuchtung garantiert! (23 Uhr)

Sonntag, 25.4.
Den Sonntag lassen wir gemächlich anlaufen mit dem FilmFrühStück für unsere Gäste und alle anderen (ab 11 Uhr).
Weiter geht es mit dem Programm ›Station to Station‹. Darunter sind internationale Experimentalfilme und Animationsfilme aus einem Zeitraum von 50 Jahren (1949-1999) zu sehen, die sich alle dem Thema ›Eisenbahn‹ verschrieben haben. Ein Wahrhaft augenstrapazierendes und ohrenbetäubendes Erlebnis (14 Uhr).
Das letzte Heimspiel bietet Nachhilfe im Fach ›Werte und Normen‹ für alle, die in der Schule damals nicht aufgepaßt haben. Liebe Schülerinnen und Schüler, Ihr werdet staunen: alles ist ganz anders, als Ihr Euch das bisher vorgestellt hattet... (16 Uhr).
Einen Ausflug ins internationale ›Trickreich‹ sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen, werden hier doch einige der besten Animationsfilme der letzten drei Jahre vorgestellt (18 Uhr).
Die französische Mixed-Media-Performance-Gruppe LLOGlädt ein zu einer Erkundung der Sinne. Beziehungen zwischen dem visuellen und dem akustischen Raum werden mittels musikalisch-filmischer Live-Experimente erfahrbar gemacht (20 Uhr).
Den traditionellen Abschluß der Filmtage bildet das ›Endspiel‹. Hier werden die Filme wiederholt, die als Publikumslieblinge in den einzelnen Heimspielen und Gastspielen die meisten Poll-Stimmen erreichten. Soviel ist sicher: Unser Publikum wird ein Superprogramm zusammenstellen (22 Uhr).
(Volker Siebel)


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: 5.5.1999