Film & Medienbuero Niedersachsen

· Rundbrief 46 ·
Filmförderung


Filmförderung aus Mitteln des NDR in Niedersachsen

Kurzbeschreibung der Projekte

Jahrestage

Jahrestage beschreibt ein Jahr (1967/68) im Leben von Gesine Cresphal und ihrer Tochter Marie in New York. Während dieses Jahres entfaltet Gesine ihrer Tochter die Geschichte ihrer Familie von 1930 bis 1955 in Deutschland und lüftet zaghaft das Geheimnis um Maries verstorbenen Vater. Am Schluß wird Gesine von ihrem New Yorker Arbeitgeber, einer Bank, nach Prag geschickt, um Devisengeschäfte für den Prager Frühling einzuleiten. Der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes stoppt sie.

Das Projekt beschreibt auf der Basis eines berühmten Romans und auf dem höchsten Niveau von Qualitätsfernsehen entscheidende Phasen unseres Jahrhunderts und ergreifende persönliche Schicksale.

Technische Denkmale in Deutschland

Immer schneller schreitet der technische Fortschritt voran, so daß heute schon für das Werkzeug des 20. Jahrhunderts ein Museum erforderlich sein könnte, will man das nicht in Vergessenheit geraten lassen, was vor gar nicht langer Zeit Spitzentechnik war. Technische Denkmale sollen Produktionsweisen anschaulich erfahrbar machen, denn Technik als Erlebnis vermittelt dem Betrachter die Industriekultur, die Arbeits- und Lebensbedingungen der vergangenen Epochen.

In zwölf 15-Minuten-Beiträgen werden zwölf technische Denkmale in Deutschland vorgestellt, damit der geschichtlich Interessierte einen Einblick in die Anfänge unseres Industriezeitalters erfährt.

Drei Landschafts- bzw. Städteporträts:

Göttingen und das Leinetal. Das Wendland. Das Emsland.

Es soll ein Bilderbogen aufgelegt werden, der sich die Entdeckung niedersächsischer Landschaften und Städte zum Ziel gesetzt hat. Lieder, Dialekte, Gedichte, Anekdoten und Geschichten sind zu hören. Sitten und Bräuche, die lokale Küche werden vorgestellt.

Die Dokumentationen von Alltag, Lebensgestaltung und Beruf führen den Zuschauer in nächste Umgebung jener Menschen, die die Kulturlandschaft Niedersachsens prägen und von ihr geprägt werden.

Sunzest

Mignon will Rache an Giovanni, der sich nach 13 Jahren als ihr nicht-leiblicher Vater outete, sie und ihre Mutter verlassen hat und nach Bologna zu Frau und Kindern zurückgekehrt ist. Nur Mignon weiß den wahren Grund: Er verließ Lebensgefährtin, Ziehtochter und die Wahlheimat Hannover, weil er sexuelle Übergriffe auf Mignon verübt hat, während einer Recherchereise ›Von der Nordsee bis zum Gardasee‹, für einen Hotelführer. Die damalige Route mit den damaligen Unterkünften erneut zu besuchen und Fotos zu machen ist Mignons Plan. Aber ihre Reise soll in Bologna enden, ihre Rache sich mit Giovannis Erschießung erfüllen.

...so zieh´ ich ohne Rast und Ruh´... -

eine Filmreise ins Leben des Niedersachsen Hermann Löns

Der Film, im ›Kino-Format‹ 16:9 gedreht, nähert sich in einer spannenden Spurensuche verständnisvoll dem Menschen und dem Mythos Löns. Er erzählt in Episoden und Kapiteln gegliedert Löns´ Leben und die verzweifelte Suche nach der heilen Welt in sich selbst. Die Biographie wird dokumentarisch mit Bildmaterial von Löns-Schauplätzen (Hannover, Bückeburg, Göttingen, Lüneburger Heide), Archivmaterial, Originaltexten und O-Tönen belegt. Ein von einem Schauspieler dargestellter Chronist bewertet und kommentiert die biographischen Daten mit sehr persönlichen Einsichten und trägt dazu bei, dem Schriftsteller und Menschen Löns gerecht zu werden, ohne ihn zu diffamieren.

Mousse T. - The Story Of Remixing

Ein Hannoveraner ist zur Zeit einer der erfolgreichsten Produzenten im internationalen Musikgeschäft. Sein Name: Mousse T. Sein Erfolg besteht darin, daß er Titel anderer Interpreten (z. B. Michael Jackson) kreativ und erfolgreich neugestaltet. Er ›remixed‹ sie. Der Film zeigt die Arbeit Mousse T.´s im Studio und in den Musikclubs. Außer Mousse T. kommen noch prominente Musiker, Kritiker und Fans zu Wort. Durch inhaltliche Dichte und schöne Bilder gibt der Film einen interessanten und kurzweiligen Einblick in den z. Zt. erfolgreichsten Bereich der Popularmusik.

Autoren über Autoren

Arrivierte Schriftsteller unserer Zeit sprechen über die Klassiker von gestern, setzen sich auf ihre Lebensspuren, phantasieren über ihre Werke, vergleichen eigenes Glück und Leid mit dem ihrer Kollegen: War man Bruder im Geiste, schrieb man wie sie, sah man sie als konkretes Vorbild oder unerreichtes Idol, was versteckt sich von ihrem Werk in eigenen Büchern, wo ähnelten sich lokale Herkunft und Biografie? Es ist ein altes, immergrünes Thema, Autoren zur Auseinandersetzung mit ihren berühmten Vorgängern zu bitten.

E.K.G. 1.0

E.K.G. 1.0 ist ein experimentelles Spielfilmprojekt und zugleich ein experimenteller ›Themenabend‹. Es geht um den Umgang mit Bildern unter den Bedingungen der gegenwärtigen Medienrealität. Der Film konfrontiert den Zuschauer auf heitere und humorvolle Art mit ethischen Fragen unserer (Informations-)Gesellschaft bzw. unseres (Multimedia-) Zeitalters, d. h. mit moralischen Fragen des Wahrnehmens und Sinngebens.

Tumba

Tumba ist ein Spiel mit Wörtern, Musik, Bewegungen. Eine Geschichte über das Eigenleben von Gegenständen innerhalb eines Hauses. Wir sehen Dinge, die miteinander kommunizieren und dabei ihre spezifische Sprache und Musik entwickeln.

Akteure sind hier Kartoffel, Topf, Klötze, Buchstaben, Ameise, Teller, Suppe, Schuhe, Schnürsenkel, Flöte, Noten, Schere, Papier, Wäscheklammern, Hemden und ein zuerst bedrohlicher Schatten, der die heimische Harmonie durchbricht.

Es handelt sich um einen 10teiligen Film, der sowohl als Einheit als auch getrennt in Episoden gezeigt werden kann.

Die Lust am Scheitern

›Nicht nur Clown spielen, sondern Clown sein‹ - das wollen die Schüler der Schule für

Clown, Komik und Theater in Hannover lernen. Anderthalb Jahre haben sie Zeit, ihre Clownspersönlichkeit zu entdecken und zu entwickeln. Wir begleiten drei unterschiedliche Schüler in ihrem Ausbildungsjahr, nehmen teil an ihren Erfolgen und Niederlagen. Wir zeigen Hintergründe, begleiten das harte Training, riechen den Schweiß vorm ersten Auftritt und genießen mit ihnen den Applaus.

Geplant ist ein Dokumentarfilm, der hinter die geschminkten Masken schaut, einer, der in die Philosophie eines Clowns eintaucht, einer, der zeigt, was sonst niemand sieht: Das Erwachsenwerden eines Clowns.

Geschichte des Bergbaus in Niedersachsen (AT)

Die Geschichte des Bergbaus in Niedersachsen in sechs Sequenzen (Miniserie). Der Bergbau hat über Jahrhunderte das Wirtschaftsleben des heutigen Niedersachsen bestimmt. Salze, Erze, Braunkohle, Glassande, sogar Erdöl wurden gefördert. Bis auf wenige Ausnahmen ist die Bergbautätigkeit zum Erliegen gekommen. Und doch sind die Menschen an den Bergbauorten und ihre Umgebung bis hin zur Landschaft von dieser Tätigkeit geprägt, eigene kulturelle Tätigkeiten bleiben im alltäglichen Kontext oder werden museal erhalten.

Porträts von Menschen, für die der Bergbau bestimmend war oder ist, stehen im Mittelpunkt jeder einzelnen Sequenz. Historischer und zukünftiger Rahmen des örtlichen Bergbaus werden angeschnitten. Stilistisch wird eine dokumentarische Form unter Verwendung von 2D- und 3D-Effekten erprobt, die sich abhebt von einer gewohnten Berichterstattung.

Bilderbuch Deutschland: Cuxhaven

Cuxhaven ist von seiner geografischen Lage geprägt und das heißt: Blick auf die meistbefahrene Schiffahrtsstraße der Welt. 70.000 Frachter, Passagierdampfer und andere Ozeanriesen passieren die Stadt auf dem Wege nach Hamburg bzw. nach Bremerhaven. Aber viele kommen auch in den Hafen von Cuxhaven, vor allem Fischdampfer und Fähren. Fischindustrie hat neben dem Tourismus die größte wirtschaftliche Bedeutung in der Stadt.

Und was sehen die Touristen? Schloß Ritzebüttel, die Kugelbake, die Alte Liebe, das Duhner Wattrennen und nicht zuletzt Neuwerk! Zu Fuß oder mit dem Pferdewagen ziehen sie in Scharen übers Watt zum Turm, der als Seezeichen gebaut wurde und außerdem um Leute wie Klaus Störtebeker aus dem Elbefahrwasser rauszuhalten.

Glück auf - die Saline Luisenhall in Göttingen

Ein Dokumentarfilm über die letzte deutsche Pfannensaline, ihre Geschichte und Methode der Salzgewinnung, über das Engagement und den Enthusiasmus ihres Besitzers und ihrer Arbeiter, die die alte Tradition der Siedepfannensalzgewinnung ›pflegen‹ - was nichts anderes als harte Arbeit bedeutet. Also auch ein Porträt über den Arbeitsalltag der Menschen, die in der Saline Luisenhall arbeiten, heute nicht viel anders als vor fast 150 Jahren, da die Produktionsabläufe im wesentlichen sich kaum verändert haben.

So streift der Film am Beispiel der Saline Luisenhall auch ein Stück lebendiger deutscher Wirtschafts- und Industriegeschichte.

Herz, Leber und Niere aus dem Eisfach

Menschliche Organe sind Mangelware. Auch 30 Jahre nach der ersten Herztransplantation haben sich Nachfrage und Angebot nicht angeglichen. Das gilt für alle Organe, die inzwischen transplantiert werden können. Organspende ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die leider bis heute nicht in allen Krankenhäusern als solche erkannt worden ist.

Die Medizinische Hochschule Hannover ist zwar nur ein Transplantationszentrum in Deutschland, aber es hat Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet und es ist immer noch das Zentrum mit den meisten Transplantationen. Der Effekt der hohen Zahl liegt vor allem darin, daß Hannover auf diesem Gebiet auch das Zentrum mit der größten Erfahrung in der BRD ist. Insofern ist die MHH in besonderer Weise geeignet, das Thema Organtransplantation zu dokumentieren.

Bilderbuch Deutschland: Das Rheiderland

Die Ems im Osten, den Dollart im Norden und im Westen die Grenze zum holländischen Nachbarn. Das Rheiderland ist plattes Land, soweit das Auge reicht. Das interessanteste sind seine Bewohner: Die Rheiderländer sind, vielleicht wegen ihrer etwas abgeschiedenen Lage, ›ein Völkchen für sich‹ geblieben. Wer hier aufwächst, hat wenig Ambitionen, auf der anderen Seite des Flusses zu leben.

Weite Flächen sind durch Eindeichungen dem Meer abgerungen. Weiden und Wiesen liegen bis zu zwei Meter unter dem Meeresspiegel. Neben den Bauern wohnen die wenigen Ziegeleiarbeiter und Emsfischer in Bingum, Jemgum, Midlum, Hatzum, Ditzum und Pogum. Pogum ist ›Endje van ´d Welt‹. Aber das Rheiderland hat auch Attraktionen, die weltweit anerkannt sind, z. B. die Norddeutsche Orgelakademie, in der sich auch viele ausländische Studenten ausbilden lassen. Ein Land, zu schade, um einfach dran vorbei zu fahren.

Netlove-Lovenet

Tilda ist EDV-Spezialistin in einem kleinen Ort im Norden Deutschlands. Sie ist keine Fachidiotin oder schüchterner Typ, doch in ihrer Freizeit lernt sie ihre Freunde meist über das Chatten im Internet kennen. Tildas Leben würde auch weiter wohlgeordnet verlaufen, würde ihr Arzt und guter Freund ihr nicht eines Tages eröffnen, daß sich eine in der Kindheit scheinbar erfolgreich behandelte Krebserkrankung nun zu einem bösartigen Tumor entwickelt habe - mit wenig Überlebenschancen.

Zur gleichen Zeit erhält Tilda via Internet ein SNUFF-Bild zugesandt, welches die Leiche eines attraktiven Mannes zeigt. Unterbewußt spürt Tilda eine gewisse Affinität zu ihrem eigenen Schicksal. Sie verdrängt ihr Gefühl und entschließt sich, trotz Abratens seitens ihres Arztes, eine direkt bevorstehende und geplante Reise anzutreten, um endlich einige ihrer vielen Chatpartner persönlich zu besuchen. Doch die bedrohlichen SNUFF-Bilder werden weiterhin an sie adressiert. Die Reise - wie ein Roadmovie durch das Internet - wird für Tilda zur makabren wie ungewöhnlichen Auseinandersetzung mit der eigenen tödlichen Bedrohung durch ihre angebliche Krankheit.

Willy, der Stummfilmpianist

Willy, der Stummfilmpianist ist ein Dokumentarfilmprojekt über den 94jährigen Stummfilmpianisten Willy Sommerfeld, der als einer der letzten Zeitzeugen der Stummfilmzeit seit nunmehr 80 Jahren Kinogeschichte schreibt - ja, zu ihrem Bestandteil geworden ist. Für sein Schaffen wurde der Künstler 1995 mit dem Bundesfilmpreis geehrt. Improvisierend zum Film auf der Leinwand vermittelt Sommerfeld die Stimmung, die die Bilder beim Zuschauer auslösen, und ist selbst der Meinung: Das Bild diktiert die Musik. Welche Musik diktiert er sich selbst und rückwirkend seinem Leben?

Ein deutscher Anatolier

Curt Kosswig hat sein Leben in zwei Ländern verbracht. Geflohen vor den Nazis, hat er 18 Jahre in der Türkei gelebt, als politischer Emigrant. Als er, 10 Jahre nach dem Krieg, nach Deutschland zurückkehrte, war ihm die Türkei zweite Heimat geworden, und er ist immer wieder dahin gegangen; schließlich, geehrt in beiden Ländern, hat er sich in der Türkei begraben lassen.

Der Film handelt von Geschichte und Politik, von Türken und Deutschen, von Land und Wasser und von Pflanzen, Tieren und Menschen.


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: 24.09.98
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