Film & Medienbuero Niedersachsen

· Rundbrief 46 ·
Funk & Fernsehen


Drei neue 60-Minuten-Folgen ›Der dokumentarische Blick‹:

›Erst die Arbeit! Und dann?‹

Um den Dokumentarfilm ist es Anfang der 90er Jahre in den Programmen vieler Fernsehanstalten ziemlich ruhig geworden. Aus der Sicht mancher Beobachter drohte diese Programmfarbe sogar in Vergessenheit zu geraten. Aus diesem Grund hat der Norddeutsche Rundfunk in Zusammenarbeit mit Freunden des Dokumentarfilms, mit Filmhochschulen und Filmbüros 1993 eine Initiative zur Förderung des jungen Dokumentarfilms gestartet, der sich in den letzten Jahren zunehmender Nachfrage erfreute. Zahlreiche Filme sind so in N3 erstmals gezeigt und auf 3Sat wiederholt worden sowie erfolgreich auf Dokumentarfilm-Festivals gelaufen.

Die Weichen für das Projekt mit immerhin beachtlichen 360 Minuten Erstsendezeit stellte Dr. Heinz Glässgen, Kulturchef des NDR. Mit seiner Unterstützung schob der damalige NDR-Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn, unterstützt von zwei weiteren Redakteuren, den ›Dokumentarischen Blick‹ an. Mittlerweile sind fast 80 Neuproduktionen entstanden, darunter viele erlesene Filme, die auf Grund großer Nachfrage wiederholt werden sollen.

Der Dokumentarfilmer Wildenhahn wechselte vor zwei Jahren vom Festangestellten zum Privatier. In Sachen Dokumentarfilm aber haben seine Aktivitäten nicht nachgelassen. Seitdem sind Dagmar Filoda und Michael Rabe mit dem Programm befaßt.

Mit Augenzwinkern

Unter dem Motto ›Erst die Arbeit! Und dann?‹ zeigt der NDR in diesem Jahr eine neue Staffel der Reihe ›Der dokumentarische Blick‹. Besonders hervorzuheben sind einige originelle, augenzwinkernde Filme:

Sendung 5. Oktober
- Herr Kühn und die Kunst
von Uli Gaulke.

Sendung 12. Oktober
- Freunde... und nun Kollegen?
von Christian Glanzer.
- Tanzstunde
von Beate Spielle.

Diese sind ebenso klassische Dokumentarfilme wie zwei weitere beachtenswerte Filme:

Sendung 12. Oktober
- Zigeunergasse
von Thomas Werner.

Sendung 19. Oktober
- Klo ufn´ Alex
von Sigrun Schnarrenberger.

Projekte aus Niedersachsen und Bremen

Erfolgreich auch in diesem Jahr sind wieder Filmemacher und Projekte aus Niedersachsen und Bremen:

Sendung 5. Oktober
- Marine ahoi!
von Heidrun Mössner

aus dem Filmbüro Bremen: Ein Büroangestellter bei der Marine in Wilhelmshaven frönt einer ungewöhnlichen Leidenschaft. Abends verwandelt er sich in Zarah Leander und andere Frauenrollen und tritt nicht nur vor dem Jagdbombengeschwader mit seiner eigenen Travestieshow auf.

- Der Sohn der Möbelhändlerin
von Knut Gminder

aus Hannover: Verkaufsverhandlungen mit einem schrägen Paar bei Kaffee und Kuchen im dritten Stock eines hannoverschen Mietshauses - die Möbel werden veräußert.

- Der offene Kanal
von Sigrid Ormeloh.

Uwe Scheibe arbeitet im Werkschutz der Bremer Stahlwerke. Die Schichtarbeit zehrt an den Nerven und der Gesundheit des 50jährigen. Doch einmal im Monat ist alles anders: Dann steht Uwe Scheibe im Rampenlicht vor der Kamera. Er ist Moderator seiner eigenen Schlagermusiksendung beim ›Offenen Kanal‹.

Sendung 12. Oktober
- Die fidele 13
von Silke Mauritius.

Jeweils am letzten Samstag im Monat, Punkt 4 Uhr, kommen sie aus allen Teilen der Siedlung zusammen: die ›fidele 13‹, eine verschworene Gemeinschaft in Geestemund/Bremerhaven; Damen im Alter zwischen 45 und 60, die sich bei ritualisierter Tortenschlacht mit Selbstgebackenem und Döntjes gegenseitig beeindrucken.

Sendung 19. Oktober
- Und hin und wieder reiss ich aus
von Fabian Becker

zeigt das heutige Leben der Filmcutterin Brigitte Kirsche, die viele Jahre mit dem Dokumentarfilmer Eberhard Fechner zusammenarbeitete. Seit 1983 in einer ländlichen Seniorenwohnanlage zurückgezogen, packt sie doch ab und an die Koffer und macht sich wieder an die Arbeit.

Die Reihe ›Der dokumentarische Blick‹ läuft jeweils montags, am 5./12./19./26. Oktober und am 2./9. November 1998, um 0:00 Uhr auf N3. Die letzten drei Sendetermine sind sogenannten ›Kellerfilmen‹ vorbehalten. (Michael Rabe / Dagmar Filoda)


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: 24.09.98
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