Film- und Medienförderung

VORSPANN
   
Gegen die geplante Zusammenlegung des Filmbüro NW mit der Filmstiftung hat sich in den letzten Wochen zahlreicher und heftiger Widerspruch gerührt. Auch das FMB protestierte in einem ›Offenen Brief‹ an Ministerpräsident Clement scharf gegen die handstreichartige Zerstörung filmkultureller Strukturen, die durch die Arbeit und durch die Mitglieder des Filmbüro NW in mehr als 20 Jahren aufgebaut wurden.
Die beispielhaften Aktivitäten des Filmbüros und die bisherige kulturelle Förderpolitik des Landes NRW waren für das Film & Medienbüro Niedersachsen vorbildlich. So auch die Förderung der Film- und Medienwerkstätten in NRW, die für die jeweilige Region enorme Bedeutung haben und in denen viele Karrieren begannen.

Bei der Filmproduktionsförderung war und ist die Arbeit des Filmbüro NW über die Landesgrenzen hinaus von unschätzbarem Wert.
Die vielen Preise der Filmbüro NW-geförderten Filme bestätigen eindrucksvoll die Politik des Filmbüros und die künstlerische Kompetenz und Unabhängigkeit seiner ehrenamtlichen Gremienmitglieder.

Die Schließung des Filmbüro NW passt nicht zu der derzeitigen politischen Debatte über die Stärkung unabhängiger Strukturen und die Betonung kultureller Wurzeln als Voraussetzung für Kreativität und Vielfalt. Ob allerdings die Proteste bei den politischen Entscheidungsträgern angekommen sind, wird sich bei den anstehenden Haushaltsberatungen in NRW zeigen.

Aus Niedersachsen kann über eine gewisse Annäherung der nordmedia-Gesellschafter in Fragen der Rechteübertragung berichtet werden. Mehr dazu ist den Antworten der Landesregierung auf eine Grünen-Anfrage zu entnehmen, die in diesem Rundbrief auszugsweise veröffentlicht ist. Das Film & Medienbüro wird sich auf der Basis des Positionspapiers des Filmausschusses der Länder für eine weitere Verbesserung der Förderbedingungen und der Stärkung der Unabhängigkeit von Produzenten einsetzen.

Karl Maier



Niedersachsen wird als Drehort immer beliebter
Jury wählt sechs TV-Moviestoffe für SAT.1 aus


Niedersachsen wird als Drehort immer beliebter

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Hochbetrieb herrscht gegenwärtig in einigen Regionen Niedersachsens. Während auf Norderney die Urlauber noch die letzten Sommertage genießen, arbeitet ein vielköpfiges Team an der Verfilmung der Krimikomödie ›Pfarrer Braun und das Skelett in den Dünen‹. Die Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft dreht auf Norderney, in Greetsiel und in Hamburg zwei neue Episoden über den ›Krimi-Pfarrer‹, den Ottfried Fischer spielen wird. Voraussichtlich im Herbst 2003 sollen die Filme im Fernsehen zu sehen sein.

In der Justizvollzugsanstalt Vechta, schon häufiger bewährter Drehort für ›Knastaufnahmen‹, wird die ndF - neue deutsche Filmgesellschaft, den Fernsehfilm ›Die Geisel‹, Regie: Christian Görlitz, drehen. Auch Hannover und Umgebung stehen auf dem Drehplan für diesen dramatischen TV-Film, in dem Susanne von Borsody eine mutige Gefängnisdirektorin spielt. In weiteren Rollen sind u.a. Jürgen Vogel und Oliver Stokowski zu sehen.

 


Der Heidepark Soltau, beliebte Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen.
Foto: Karl Maier

In Wolfsburg realisiert teamworx für das ZDF ›Wolfsburg‹. Regisseur Christian Petzold, zuletzt mit seinem Film ›Toter Mann‹ erfolgreich, wählte die Stadt der Autos als Kulisse für ein Drama um Fahrerflucht mit tödlichen Folgen. Die Hauptrollen haben Benno Fürmann und Nina Hoss übernommen.

Hannover beherbergt für mehrere Wochen den Stab der Ziegler Film. In einem Studio auf dem EXPO-Gelände finden die Innenaufnahmen für den TV-Zweiteiler ›Im Schatten der Macht‹ statt. Oliver Storz, verantwortlich für Drehbuch und Regie, entwirft ein spannendes Szenario der letzten Regierungstage des Bundeskanzlers Willi Brandt, gespielt von Michael Mendl. In weiteren Rollen agieren u.a. Matthias Brandt, Dieter Pfaff und Michael Quast.

Bereits abgedreht ist der TV-Film ›Erste Liebe‹, den Studio Hamburg für Film und Fernsehen GmbH an Schauplätzen in Ostfriesland (Greetsiel) und Niedersachsen realisierte.
Ebenfalls ›im Kasten‹ ist eine Folge der Serie ›Die Kinder vom Alstertal‹, für die im Juli der Heidepark Soltau als Location diente.

Die Gegend um Steinhude/Neustadt war im Sommer für drei Wochen Schauplatz für die Dreharbeiten zu ›Engel, die wir lieben‹. Maren Dostal hat ihren 45-minütigen Film - eine Auseinandersetzung über den Tod aus der Sicht zweier elfjähriger Mädchen - überwiegend auf einem seit vielen Jahren verlassenen Bauernhof gedreht.

Im Oktober wird die Region Braunschweig/ Wolfsburg im Fernsehen zu sehen sein, wenn auf ARTE der Film ›Mord im Haus des Herrn‹ ausgestrahlt wird. Hintergrund für dieses TV-Drama ist der Fall des Beienroder Pfarrers Geyer, der vor einigen Jahren wegen Totschlags an seiner Frau verurteilt wurde.

Drehen in Niedersachsen ist also längst keine Ausnahme mehr. Dazu hat natürlich auch die nordmedia durch ihre Förderpolitik mit beigetragen. Es werden und wurden aber auch einige hochkarätige TV-Filme ohne Förderung in Niedersachsen realisiert, ein Zeichen, dass hier ›unverbrauchte Locations‹ zu finden sind ebenso wie unbürokratische Unterstützung bei den Dreharbeiten.

Mehr Infos zu Locations gibt es ab Oktober im neuen Location Guide der nordmedia unter www.nordmedia.de

Karl Maier



Jury wählt sechs TV-Moviestoffe für SAT.1 aus

 
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Im Rahmen der Kooperation zwischen Niedersachsen und Bremen mit Sat.1 hat eine Jury aus 35 eingereichten Projektvorschlägen sechs Stoffe ausgewählt. Die Themen reichen vom klassischen Thriller über Melodram bis zur Romantic Comedy. Die Länder werden sich mit Fördergeldern an der Entwicklung der Projekte beteiligen, Sat.1 wird die dramaturgische Beratung beistellen.

An der von der nordmedia Fonds durchgeführten Ausschreibung hatten sich 20 Produktionsfirmen und Autoren aus Niedersachsen und Bremen beteiligt.
In den nächsten drei Jahren sollen im Rahmen der Kooperation drei TV-Movies in Niedersachsen und Bremen mit einem Produktionsvolumen von ca. 4,5 Mio. Euro hergestellt werden. Die beiden Länder Niedersachsen und Bremen fördern Produzenten dieser Filme mit ca. 1,5 Mio. Euro. Sat.1 wird sich mit ca. 3 Mio. Euro beteiligen. Ziel der Kooperation ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Sat.1 und in der Region ansässigen Medienfirmen.

Die Entscheidungen im einzelnen:
Arnos Geist von Matthias Thoma, Hannover. Produktion: n.n.
Halb und halb von Jörg Romanski. Produktion: Kirsten Winter Filmprod., Hannover.
30 Jahre ohne Sex von Bernd Reufels. Produktion: Zentralfilm Filmproduktion, Hannover.
Casanova kennt sich aus von Stefan Pulss. Produktion: Geisberg Studios, Bremen.
Sex / No Sex von Kerstin Oesterlin, Jessica Schellack. Produktion: neue impuls Film, Hannover,
Venus in Vegas von Miriam Dehne. Produktion: T. Neumann, Filmfest Oldenburg.

 


Die Jury der Kooperation der Länder Niedersachsen und Bremen mit Sat.1 bei der Auswahl der Stoffe (v.l. im Uhrzeigersinn): Elfriede Föhr, Lutz Bardelle (Jury), Sabine Pankow (alle Niedersächsische Staatskanzlei), Stephan Ottenbruch (Jury, Sat.1), Ralf Kinder (Plotpoint Development für Sat.1), Ekkehart Siering (Jury, Senatskanzlei Freie Hansestadt Bremen), Jochen Coldewey, Henning Kunze (2. v.l., beratend, beide nordmedia Fonds GmbH).
Foto: nordmedia Fonds GmbH


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