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15 Jahre Film & Medienbüro

Mit einem Programm ausgezeichneter Kurzfilme von Mitgliedern des FMB feierten die Mitglieder und viele Gäste am 14.12. im Kino im Künstlerhaus Hannover das 15-jährige Bestehen des Verbandes. In Ihrer Begrüßung stellte Barbara Etz, Vorsitzende des FMB, die äußerlichen Rahmenbedingungen dieser 15 Jahre unter einen entwicklungspsychologischen Aspekt. Diese Betrachtungen dokumentieren wir nachfolgend leicht gekürzt. "Nachdem das Kind ›Film & Medienbüro‹ im Jahre 1986, mit wenig Ausstattung - und man kann vermuten - analog mit entsprechend wenig Zuwendung in die Welt gesetzt wurde, ging es einer schwierigen Kleinkinderzeit entgegen. Mit dem Eintritt ins Vorschulalter wechselte auch die politische Verantwortung und die erzieherische Leistung bestand nun darin, dem Sprössling mehr Zuwendung und mehr Spielraum zu geben und siehe da, er wurde selbstbewusster und eigenständiger. Trotz Rahmenbedingungen, die wie im richtigen Leben nicht nur als Erfolgskurve nach oben verliefen, hatte das Film & Medienbüro Kraft und Eigenleben genug, um sich national und international zu behaupten. Das Geheimnis seines Erfolges waren und sind die Mitglieder. Filme aus Niedersachsen haben sich durch Qualität ausgezeichnet und durchgesetzt. Neben zahlreichen Produktionen, die der NDR ausgestrahlt hat, sind sie erfolgreich auf nationalen und internationalen Festivals vertreten. Die Arbeit der Medienwerkstätten, filmkultureller Initiativen und medienpädagogischer Einrichtungen bildeten ein Netzwerk über das ganze Land. Das Film & Medienbüro konnte diese Kräfte bündeln und binden. Zusammen mit dem output der niedersächsischen Hochschulen und der Konsolidierung der niedersächsischen Förderverhältnisse durch das Hinzukommen der NDR-Filmförderung entstand hier der Boden für eine kritische Masse, die Voraussetzung ist für ein erfolgreiches Arbeiten. Diese Entwicklung ermutigte das Land, intensiv den Ausbau der Film- und Medienkulturwirtschaft in Niedersachsen zu betreiben und Fernsehveranstalter, allen voran den NDR, und andere Medienunternehmen einzuladen – um Niedersachsen den Anschluss an die bundesweite Entwicklung der Medienbranche zu ermöglichen. Entwicklungspsychologisch fiel diese Zeit der Neuorientierung in die erste Phase der Pubertät des Film & Medienbüros. Keine leichte Zeit, Mütter und Väter wissen wovon ich spreche. Aber der Sprössling ging aus der Zeit der Krise gestärkt und erwachsener hervor. Gründung der nordmedia - die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen Nicht wenig stolz sind wir auf die Tatsache, dass nordmedia doch einige der gutentwickelten und eingeführten Projekte und Labels des Film & Medienbüros unbedingt haben wollte bzw. das FMB mit der Weiterführung beauftragen will. Die Kompetenzen von Mitarbeiter wurden gleich mit eingekauft. So wechselte Henning Kunze in den Bereich Funding und Dorota Paciarelli in den Bereich Academy. Das Film & Medienbüro hat die zähen und manchmal schwierigen Verhandlungen um die Gründung der Mediengesellschaft begleitet und seine Aufgabe vor allem darin gesehen, alle beteiligten Partner für die Position der unabhängigen Produzenten, der Autoren, Regisseure und Kreativen zu sensibilisieren und diese auch zu verteidigen. Diese - zuweilen undankbare Aufgabe - bleibt uns auch als Gesellschafter der nordmedia Fonds GmbH erhalten. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass im Konzert der unterschiedlichen Interessen der Mitglieder der GmbH auch die Erkenntnis wächst, dass die Vertreter des Einkaufs unbedingt auf ›Ware‹ angewiesen sind, die nur von den Kreativen kommen kann. Steigende Mitgliederzahl Dass das FMB die Interessenvertretung der Niedersächsischen Film und Medienschaffenden ist, lässt sich nicht zuletzt auch am Mitgliederzuwachs in den letzten Jahren ablesen. Neben den medienpolitischen Aufgaben wird das Film & Medienbüro auch weiterhin den Rahmen für künstlerische und kreative Diskussionen bieten und seine Dienstleistungspalette für seine Mitglieder neu aufstellen. Dafür ist bei uns das Team aus Osnabrück zuständig: Karl Maier und Kerstin Hehmann bringen u.a. den Rundbrief heraus, bearbeiten den Location Guide und das stark frequentierte Internetportal und managen die Verbandsarbeit des FMB. Drei Wünsche Das Film & Medienbüro hat Geburtstag und wenn man Geburtstag hat darf man sich was wünschen: Ich wünsche mir, dass die geldgebenden Länder, der NDR und andere Medienveranstalter sich die guten Potenziale des Film & Medienbüros genau anschauen. Dass sie sehen, welche Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des FMB liegen. Ich möchte die Sender ermutigen, die unabhängigen niedersächsischen Produzenten und Filmmacher durch die Vergabe von Auftragsarbeiten zu fordern und zu unterstützen und im Bereich der Förderung sich der Talente zu bedienen, die ihre Vorschläge dort unterbreiten. Vom Land Niedersachsen und der nordmedia GmbH wünsche ich mir ein klares und eindeutiges Bekenntnis, die Filmkultur in Niedersachsen nicht aus dem Auge zu verlieren und auch Filmen und Filmformen eine Chance zugeben, die heute auf internationalen Festivals Aufsehen erregen und Preise gewinnen und vielleicht erst übermorgen oder auch nie einem Fernsehpublikum vorgestellt werden können. Und uns Filmemachern wünsche ich, nicht Strukturen nachzutrauern, die nicht mehr existieren, sondern kreativ und offensiv mit denen umzugehen, die wir jetzt haben und die angesichts des vorhandenen Budgets und des weitgesteckten Rahmens uns neue Arbeitsfelder eröffnen und durch die Weiterbildungsangebote der nordmedia uns zusätzlich Qualifizierungsmöglichkeiten bieten.

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