Filmkommission Niedersachsen
Filmkommission fördert sieben Projekte
Die Niedersächsische Filmkommission - Ursula
Höf, Usch Luhn, Gisela Tuchtenhagen und Antal Lux sowie beratend RegDir
Jochen Coldewey und Henning Kunze - hat in ihrer Sitzung am 18. Januar
1999 sieben Projekte mit Gesamtkosten von ca. 482.000 DM und Zuwendungen
von bis zu 211.000 DM zur Förderung durch Mittel des Landes Niedersachsen
empfohlen.
Der Filmkommission lagen 36 Projektanträge vor, mit Gesamtkosten
von ca. 3.071 Mio DM und beantragten Zuwendungen in Höhe von ca. 1.579
Mio DM. Zwei Förderstipendien für das Künstlerhaus Meinersen
in Höhe von jeweils 12.000 DM gehen an Christoph Girardet (Hanover)
und Gerd Gockell (Hannover). Der nächste Einreichtermin ist am 14.
Mai 1999. Die Sitzung der Niedersächsischen Filmkommission wird Mitte
Juli 1999 stattfinden. (Henning Kunze, Geschäftsführer der
NDS Filmkommission)
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Stoff- und Projektentwicklung (inkl. Drehbuchherstellung) |
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Henning Klattenhoff (Hannover) |
Unterweltgeschichten einer Großstadt |
9.200 DM
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Barbara Etz (Hannover) |
Die Kandidatin |
21.900 DM
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Mechthild Katzorke (Berlin) |
Die Schatzinsel-Oper |
29.500 DM
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Film- und Videoproduktion |
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Kirsten Winter (Hannover) |
Orim |
25.000 DM
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Thomas Bartels (Braunschweig) |
The days slows down as it progresses |
35.000 DM
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Birgit Hein (Braunschweig) |
Tu... vive |
40.400 DM
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Uwe Gooß, MedienWerkstatt Linden |
Mit anderen Augen |
50.000 DM
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UNTERWELTGESCHICHTEN EINER GROßSTADT
(Henning Klattenhoff)
Recherche zu einem 30-45 minütigen Videofilm über unterirdische
Bauten Hannovers und ihre Geschichte(n), über die Zusammenhänge
ihrer Entstehung, ihre ehemalige und heutige Bedeutung, sowie ihre architektonischen
Besonderheiten. (Stoff- und Projektentwicklung für einen Dokumentarfilm)
DIE KANDIDATIN (Barbara Etz)
2001 - noch ein Jahr bis zur Bundestagswahl. Der Parteivorstand einer
großen Volkspartei sucht händeringend nach dem richtigen Kanzlerkandidaten.
Die Präsentation des Kandidatenprofis durch die weltweit bekannte
Wahlmarketing-Agentur ›Greenlight‹ endet mit einer Überraschung, die
die Politik der Berliner Republik neu definiert. (Drehbuchentwicklung für
einen Spielfilm)
DIE SCHATZINSEL-OPER (Mechthild Katzorke)
Die Schatzinsel-Oper ist ein opernähnliches Singspiel. Basis ist
die Musik der Karibikinsel Providence. Dort gibt es Rhythmen wie Calypso,
Mento, Regae und Cumbia aber auch europäische Rhythmen wie Polka,
Mazurka oder die Quadrille. Die Geschichte des Singspiels ist die Geschichte
Providences, der ältesten Pirateninsel der Karibik, der Insel, die
Stevenson als Vorlage für seine ›Schatzinsel‹ nahm.
Noch heute finden sich auf Providence Spuren der über Jahrhunderte
miteinander verschmolzenen europäischen und afrikanischen Kulturen,
Spuren der spanischen und englischen Besetzung, von Sklaverei, Piraterie
und Unabhängigkeit. Der Film ist eine Symbiose zwischen Dokumentarfilm
und Singspiel. Es gibt keine eindeutige Trennung zwischen dokumentarischen
und in Szene gesetzten Anteilen. Es soll eine unterhaltsame Filmform entwickelt
werden, die eine künstlerische Verzahnung zweier sehr unterschiedlicher
Ausdrucksmittel schafft. (Stoffentwicklung)
ORIM (Kirsten Winter)
ORIM ist eine Zwiesprache zwischen Form, Farbe und Tönen. ORIM
arbeitet mit überwiegend abstrakten Bildern, die im Zusammenspiel
mit Tönen eine reale Situation aufgreifen und umsetzen. (Experimenteller
Animationsfilm)
THE DAY SLOWS DOWN AS IT PROGRESSES (Thomas
Bartels)
Der Film zeigt verschiedene handwerkliche Arbeitsweisen bei der Herstellung
von Bildern in Indien. Die Aufnahmen sind vor Ort dokumentarisch von Thomas
Bartels aufgenommen worden und sollen nun tricktechnisch weiterbearbeitet
werden. Inhaltlich ist der Film an den Ablauf des Tages angelegt, formal
ist die Leinwand in mehrere Felder unterschiedlicher Formate unterteilt.
Die dort ablaufenden Bilder beeinflussen sich wechselseitig. Untersützt
durch die Dolby SR Tonspur entsteht eine farbige Collage in vielen Facetten
über Geschicklichkeit und Handwerk im Umgang mit analoger Bildgestaltung.
(Kinokurzfilm)
TU ...VIVE (Birgit Hein)
Der Film ist eine Art ›Road Movie‹ durch Kuba. Den roten Faden bilden
die Abbildungen von Ché Guevara im ganzen Land, von der Monumentalskulptur
bis zum Schlüsselanhänger. Eingeflochten werden historische Dokumentaraufnahmen
von der Kubanischen Revolution, der Kuba-Krise und der Studentenrevolte
von 1968 und Szenen aus dem realen Leben der Kubaner, das in seiner Anarchie
oft surreale Züge annimmt. Welche Bedeutung haben heute Ché's
Forderungen nach einem neuen Menschen und einer gerechten Gesellschaft,
nachdem der Sozialismus in Osteuropa und der ehemaligen UDSSR zusammengebrochen
ist? (Postproduktion zu einem Dokumentarfilm)
MIT ANDEREN AUGEN (Uwe Gooß, MedienWerkstatt
Linden)
Die junge Studentin, Sabriye Tenberken, selbst im Alter von 12 Jahren
erblindet, entwickelt während ihres Studiums der Zentralasienwissenschaften
eine tibetische Blindenschrift. Sie reist, allein, im Sommer 1997 nach
Lhasa / Tibet, baut eine Schule mit ortsansässigen Lehrern auf und
unterrichtet seitdem dort blinde Kinder. (Dokumentarfilm)