Film & Medienbuero Niedersachsen

· Rundbrief 44 ·
Filmförderung


Filmförderung drohen weitere Kürzungen

Die Filmszene des Landes wehrt sich gegen weitere Kürzungen bei der Filmförderung. Im Nachtragshaushalt, der im Juni 1998 vom neuen Landtag verabschiedet werden soll, ist eine Reduzierung des Haushaltsansatzes um 300.000 DM auf dann nur noch 2,42 Mio DM vorgesehen. Damit würde die überproportionale Belastung des Films bei der Haushaltssanierung weiter verschärft. Bis Mitte der 90er Jahre wurden aus Landesmitteln 3,6 Mio DM für den Filmbereich zur Verfügung gestellt. Eine Kürzung auf 2,42 Mio DM würde eine Reduzierung der Landesmittel um mehr als 30 % innerhalb weniger Jahre bedeuten, ein dramatischer Einschnitt wie wohl in keinem anderen Bereich der Kulturförderung.

Diese Kürzungen gefährden inzwischen die über Jahre aufgebauten Strukturen und die Vielfalt der kulturellen Medienlandschaft. Betroffen sind alle Bereiche, von Filmfestivals, Kinos, Medienwerkstätten, Verbänden bis hin zu Produktionen, Verleihmaßnahmen und Veranstaltungen.

Gefährdet wird auch der gute Ruf der Filmförderung des Landes, der durch die anerkannte Qualität der geförderten Projekte erworben wurde. Jüngste Beispiele sind u.a. der Adolf Grimme Preis für den geförderten Film DER HAUPTMANN VON MUFFRIKA (von Paul Meyer und Rudolf Kersting), der New York Film Academy Award für TABU V von Michael Brynntrup oder die Bundesfilmpreisnominierung für SMASH von Kirsten Winter, um nur einige Preise und Auszeichnungen für niedersächsisch geförderte Filme zu nennen.

Während andere Bundesländer ihre Anstrengungen im Bereich Film verstärken und ihre Haushaltsansätze entsprechend erhöhen, droht in Niedersachsen ein fataler Rückschritt in die medien- und kulturpolitische Bedeutungslosigkeit.

Diese Entwicklung kann auch nicht durch die Filmförderung aus Mitteln des NDR in Niedersachsen aufgefangen werden, da diese Förderung bisher überwiegend den Sendebedarf des NDR deckt.

Durch die Kürzungspolitik beschädigt wird letztlich auch die Position des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Filmausschuß der Länder, dessen Vorsitz kürzlich dem MWK für weitere drei Jahre übertragen wurde.

Bleibt zu hoffen, daß der neue Minister und der neu gewählte Landtag aus der vorgesehenen Kürzung eine Erhöhung der Filmfördermittel machen.

(Karl Maier)


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: Sat Apr 11 16:14:05 MET DST 1998
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