Film & Medienbuero Niedersachsen

· Rundbrief 43 ·
Weitere Nachrichten zur Filmförderung


Drehplan: FREMDE (Arbeitstitel).
Ein Film von Günter Wallbrecht

Wandernde Handwerksgesellen (»Fremde« oder »Fremdgeschriebene«) stellen in der heutigen Zeit einen befremdlichen Anachronismus dar. Fast jeder hat sie schon einmal in ihrer auffällig unzeitgemäßen Kluft gesehen, doch kaum jemand weiß etwas über die Hintergründe und Realität der Wandernden Zünfte.

Wie kommen junge Handwerker dazu, dieses extreme Lebensmodell auf Zeit (in der Regel drei Jahre) zu wählen und welche Hoffnungen und Ziele verbinden sie mit der Wanderschaft. Fremdgeschriebene werden an verschiedenen Stationen ihrer Wanderschaft besucht und berichten über ihr Leben, ihre Motive und ihre Erfahrungen. Biographische Aspekte stehen im Vordergrund, während vor diesem Hintergrund die Realität und Tradition der Wanderschaft dargestellt werden.

Durch ihre Schilderungen werden Fragen und Widersprüche unserer Gesellschaft aufgeworfen. Neben den Videoaufnahmen sollen auch Filmsequenzen (16mm) eingebaut werden, um Freiräume für Assoziationen und Reflexionen zu schaffen.

Drehbeginn: Frühjahr 1998. Länge: 45 Minuten. Gefördert aus Mitteln des NDR in Niedersachsen.


Kuratorium setzt nun auf Projektentwicklung und -betreuung

Susan Schulte und Hans Helmut Prinzler sind zu Nachfolgern von Prof. Helmut Oeller und Eberhard Hauff in den Stiftungsrat des Kuratoriums junger deutscher Film gewählt worden.

Auf die seit Anfang des Jahres vakante Position des dritten Vorstandsmitglieds wurde Gabriele Pfennigsdorf berufen.

Die von den Bundesländern getragene Stiftung Kuratorium junger deutscher Film in Wiesbaden war lange Zeit für Nachwuchs-Regisseure die Anlaufadresse für die Start-Finanzierung von Erstlingswerken.

Bedingt durch eine halbherzige Finanzausstattung durch die Länder und den großzügigen Ausbau der Filmfonds, -stiftungen und -boards, geriet es in den letzten Jahren fast in die Bedeutungslosigkeit.

Die Auflösung der Stiftung stand bevor.

Im Juli 1997 haben nun die Ministerpräsidenten der Länder den Fortbestand des Kuratoriums beschlossen.

Künftig will sich das Kuratorium vor allem dem Bereich der Stoff- und Projektentwicklung, der Betreuung von Autoren und Regisseuren widmen.

Nachdem die Stoff- & Projektentwicklung, die Autorenbetreuung und -pflege in Deutschland jahrzehntelang geradezu fahrlässig vernachlässigt wurde, wimmelt es nun von Institutionen und kommerziellen Anbietern, die diesen Bereich beackern.

Ob sich die Stiftung einen Gefallen damit erweist, sich auch in diesen Bereich zu drängen, bleibt abzuwarten.

Die neue Arbeitsstruktur des Kuratoriums ermöglicht es, zum Jahresanfang 1998 wieder zur Einreichung neuer Projekte aufzurufen.

Kuratorium junger deutscher Film, Postfach 120428, 65082 Wiesbaden.


Studioangebot für Filmemacher aus Niedersachsen

Um die niedersächsischen Filmemacher im Rahmen der Filmförderung auch im Bereich der Studioproduktionen zu fördern und zu motivieren, bieten die Filmstudios Bendestorf an, ein 200 qm Filmstudio mit bis zu 50 Kw Lampen zu einem Sonderpreis zur Verfügung zu stellen.

Die Studiomiete wäre je nach Projekt zu besprechen, würde aber mindestens 50 % unter dem geltenden Atelierpreis liegen, wobei jedoch keine Berechnung für die Lampen stattfinden würde. Lediglich Energiekosten sowie anfallende Personalkosten müßten in vollem Umfang bezahlt werden.

Über Unterbringung während der Produktionszeit könnte im Einzelfall gesprochen werden.

Weitere Informationen: Atelier Bendestorf GmbH, Am Schierenberg 2, 21227 Bendestorf, Tel. 04183/8020, Fax 04183/ 7297.


Neue Förderung für Kinos: Filmkunstförderkopien

Seit Beginn des neuen Jahres gibt es in Niedersachsen neben der Förderkopien- und der Repertoirekopienförderung eine Filmkunstkopienförderung.

Damit können 1-3 Kopien landesweit von erfolgreichen Filmkunstfilmen zur 2. Woche bundesweit nach Start gefördert werden.

Angedacht sind dabei Filme wie in der Vergangenheit DAS PIANO, JENSEITS DER STILLE etc.

Die Filmkunstförderkopien können in jedem Kino bzw. jeder Spielstelle in Niedersachsen eingesetzt werden.

In den ersten vier Wochen muß eine Kopie mindestens 6 Tage pro Woche im Hauptprogramm bzw. darf maximal 14 Tage in einem Kino im Einsatz sein.

Infos: Kinobüro Niedersachsen.


Anträge 1998 auf Verleih-, Vertriebs- und Filmveranstaltungsförderung

Ende Mai wird der Beirat des Kinobüros in seiner Sitzung die Empfehlungen für die Verleih-, Vertriebs- und Filmveranstaltungsförderung für das ganze Jahr 1998 beschließen. Anträge müssen bis spätestens 9.4.1998 eingereicht werden.

Landestreuhandstelle für Wirtschaftsförderung -Bereich Filmförderung-, Hamburger Allee 4, 30161 Hannover, Tel. 0511/361-5965, Fax 0511/ 361-9297.


Kulturserver bietet kostenlose Homepage-Einrichtung

Alle kulturell orientierten Filmemacher, Autoren, Produzenten, Kinobetreiber etc. können eine kostenlose Homepage auf dem Kulturserver Niedersachsen einrichten. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Telefonkosten, die durch das Einrichten und die Pflege der Homepage entstehen, können nicht übernommen werden. Kulturserver ist ein Projekt des PONTON European Media Art Labs in Hannover in Kooperation mit dem Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen.

Zur Zeit gibt es in Niedersachsen 150.000 Internetnutzer. Diese Zahl wächst täglich und mit dem Kulturserver ist jetzt die Möglichkeit für Interessierte geschaffen, einen Überblick über das kulturelle Angebot in Niedersachsen zu erhalten und das eigene Angebot bekannter zu machen.

Weitere Informationen bei: PONTON European Media Art Lab, Klaas Glenewinkel, Lister Straße 17, 30163 Hannover, Tel. 0511/627032, Fax 0511/ 621799.
Mail klaas@ponton.de.


»Endlagerung« im Bundesarchiv

Es gibt offensichtlich immer wieder Angebote, bei deren Nutzung viel Geld zu sparen ist, die aber offensichtlich dennoch nur eine Minderheit auszunutzen. Die Rede ist vom Filmarchiv (Berlin/Koblenz) des Bundesarchivs. Dieses bietet den Rechteinhabern von Negativen aus deutscher Filmproduktion (also keine TV-Produktionen!) die Möglichkeit der kostenlosen Einlagerung unter besten klimatischen Bedingungen für eine langfristige Lagerung. Wer sich also über die jährlichen Rechnungen der Kopierwerke für die Lagerhaltung von Filmmaterialien ärgert, sollte mit dem Filmarchiv (Mitglied der FIAF) im Bundesarchiv Kontakt aufnehmen, und zwar für Dokumentarfilme mit Frau Kühn (030/8681-319) oder Frau Berndt (030/8681-265), für Spielfilme mit Frau Schütz (030/8681-216) oder Frau Kleinert (030/8681-221).

Einen Haken an dieser kostenlosen Einlagerungsmöglichkeit gibt es nicht, denn der Rechteinhaber bleibt Eigentümer des eingelagerten Materials und kann auch jederzeit (z.B. zur Herstellung neuer Kopien) über dieses verfügen.

Beim Bundesarchiv kann ein zweiseitiges Infoblatt zur ausführlichen Information angefordert werden.


Einreichtermin NDR-Förderung/ Beratung

Der nächste Einreichtermin bei der Filmförderung des NDR in Niedersachsen ist der 26. Februar 1998 (Sitzung im Mai).

Drehbuch-AutorInnen und FilmemacherInnen, die für dokumentarische Projekte Förderung beantragen wollen, können sich vor der Antragstellung bei der Drehbuch-Werkstatt Niedersachsen (0511/13480) ausführlich beraten lassen. Allerdings ist es notwendig, sich bzgl. eines Termins umgehend zu melden. Wegen der Berliner Filmfestspiele im Februar, können Termine nur bis einschließlich 10. Februar vereinbart werden.


AG DOK koordiniert »German Documentaries«

Eine Initiative zur Verbesserung der Exportchancen deutscher Dokumentarfilme hat jetzt die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK) gestartet. Bereits beim European Film Market in Berlin soll versucht werden, mit einem Messestand das Interesse ausländischer Einkäufer zu kanalisieren.

Bei Redaktionsschluß dieser Ausgabe war allerdings nicht sicher, ob die AG DOK die bestellte Standfläche tatsächlich besetzen kann. Die Organisatoren des Filmmarktes wollen den Dokumentarfilmern derzeit keinen Platz zur Verfügung stellen. Dieses Verhalten muß schlicht auf Unverständnis stossen, sind doch derzeit die deutschen Dokumentarfilme im Ausland im Verhältnis weit erfolgreicher als die deutschen Kinospielfilme.

Unabhängig vom Messestand wird die AG DOK eine Broschüre »German Documentaries« zur Berlinale herausbringen, in die sich alle Vertriebsfirmen, Produzenten und Filmemacher eintragen lassen können. Die Broschüre wird jährlich neu aufgelegt und soll auf verschiedenen Messen und Festivals verteilt werden. Wer sich eintragen lassen möchte - Voraussetzung ist allerdings, daß die Auslandsrechte des Films noch frei sind - sollte eine max. 10zeilige englische Inhaltsangabe an den Koordinator des Projektes, Dieter Matzka, Bereiteranger 3, 81541 München, Tel. 089/ 6516282, Fax 089/62420531 schicken.

Die AG DOK wird sich unter dem Signet »German Documentaries« Anfang April an der ersten MIP-DOC in Cannes beteiligen. Auch eine Teilnahme am Dokumentarfilmmarkt in Marseille im Herbst ist wieder in Planung. Bereits im März will die AG DOK auf dem Hot-Docs-Festival Toronto eine deutsche Filmreihe vorstellen.


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: Tue Feb 10 23:13:25 MET 1998
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