Film & Medienbuero Niedersachsen

· Rundbrief 42 ·
Landesregierung beantwortet Anfrage der Grünen zur NDR-Förderung


Rebecca Harms, medienpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen im Niedersächsischen Landtag, erhielt jetzt die Antworten auf eine umfangreiche Anfrage, die wir zusammenfassend veröffentlichen.

Nach Auffassung der Niedersächsischen Landesregierung kann man im Zusammenhang mit der >Filmförderung aus Mitteln des NDR in Niedersachsen< nicht von einer Förderung des NDR sprechen, da weder er noch Firmen, an denen der NDR unmittelbar zu mehr als 50 v. H. beteiligt ist, antragsberechtigt sind. Gleichwohl sind der größte Teil der beantragten, als auch der geförderten Projekte Fernsehproduktionen.

Bisher sind der NDR-Förderung etwa 27 Mio. DM zugeflossen. Darin sind neben dem 10 v.H. Vorwegabzug rund 21,3 Mio. DM aus Restmitteln der Niedersächsischen Landesmedienanstalt enthalten. Davon sind bisher ca. 15,6 Mio. DM auf 82 Projekte verteilt worden. Nach Angaben des Landes verteilen sich die Mittel wie folgt: Fernsehfilme 63,46 %, Kinofilme 25,81 %, Stoff- und Projektentwicklungen und Drehbücher 1,79 %, Sonstige Maßnahmen 8,95 %.

Die Effekte für die Filmkultur und die Filmwirtschaft im Land Niedersachsen betrachtet die Landesregierung als erheblich. Insbesondere bei Großprojekten werde eine Vielzahl von in Niedersachsen vorgehaltenen Dienstleistungen in Anspruch genommen.

Dadurch werde >die wirtschaftliche Auslastung und die beschäftigungspolitische Lage in der niedersächsischen Film- und Fernsehwirtschaft gestärkt. Gleichzeitig bekommen die niedersächsischen Medienschaffenden Gelegenheit, an Großproduktionen mitzuwirken und sich auf diesem Weg zu qualifizieren<.

Zusätzliche wirtschaftliche Effekte sieht die Landesregierung im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei Versicherungen, Reisebüros etc. Fazit: >Letztendlich fließen dem Land und den Kommunen Steuereinnahmen zu<.

Folgende Firmen, an denen der NDR mittelbar (Tochterunternehmen von Töchterstöchtern) beteiligt ist, haben Fördermittel aus der NDR-Filmförderung in Niedersachsen erhalten: Studio Hamburg Produktion für Film und Fernsehen GmbH (Hamburg), Hanover Film GmbH (Hamburg) sowie die TVIS Television Video Informations-Service GmbH & Co. KG (Hannover). Die Summe der Fördermittel beläuft sich nach Berechnungen des FMB auf ca. 3,6 Mio. DM. Das entspricht etwa 23 v. H. der gesamten ausgegebenen Fördermittel.

Auf die Frage, ob Fernseh-Auftragsproduktionen aus Mitteln der NDR-Förderung finanziert bzw. mitfinanziert wurden, antwortet die Landesregierung, daß das grundsätzlich möglich und branchenüblich sei. Auftragsproduktionsverträge berührten allerdings die Filmförderung aus Mitteln des NDR in Niedersachsen nicht, da die von der Niedersächsischen Landestreuhandstelle (LTS) vergebenen NDR-Fördermittel und die daraus resultierenden Verträge nicht den Charakter von Auftragsproduktionen des NDR hätten.

Des weiteren stellt die Neuregelung des Rechteerwerbs aus Sicht der Landesregierung einen akzeptablen Interessenausgleich zwischen Produzentinnen und Produzenten und dem NDR dar, auch wenn nicht alle Anregungen und Wünsche der Produzentenseite berücksichtigt werden konnten. Deshalb sieht auch die Landesregierung ihre kultur- und medienpolitischen Interessen bei der derzeit praktizierten Förderung gewahrt, da sie auch ein geeignetes Instrument sei, um den Programmanteil von Produktionen aus und über Niedersachsen am Gesamtprogramm des NDR zu erhöhen.

Nach Meinung des Landes liege der Anteil der Kinoproduktionen deshalb so niedrig, weil in Niedersachsen relativ wenig Kinoproduzenten angesiedelt seien. Es will deshalb mit den Dachverbänden und den Filmschaffenden im Land nach Maßnahmen suchen, die geeignet seien, auf das grundsätzlich auch kinofreundliche Profil der Filmförderung des NDR in Niedersachsen verstärkt hinzuweisen.(Ku)


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Osnabrück-Net Letzte Änderung: Fri Nov 14 14:09:06 MET 1997
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